AMD Radeon RX 550

AMD Radeon RX 550 im Jahr 2025: Budget-GPU für grundlegende Aufgaben
Überblick über Möglichkeiten, Leistung und Zielgruppe
1. Architektur und Hauptmerkmale
Architektur Polaris: bewährte Grundlage
Die AMD Radeon RX 550 basiert auf der Polaris-Architektur, die bereits 2016 vorgestellt wurde. Trotz ihres Alters bleibt diese Grafikkarte im Jahr 2025 eine erschwingliche Lösung für anspruchslose Nutzer. Der Fertigungsprozess beträgt 14 nm, was im Vergleich zu modernen 5–7 nm Prozessen veraltet ist, aber dennoch eine niedrige Kostenstruktur ermöglicht.
Eindeutige Funktionen: FidelityFX und bescheidene Treiberupdates
Die RX 550 unterstützt kein Raytracing (RTX) oder ähnliche Technologien aufgrund fehlender hardwareseitiger RT-Kerne. Allerdings hat AMD die Unterstützung für FidelityFX Super Resolution (FSR) in die Treiber integriert, was eine verbesserte Leistung in Spielen durch Upscaling ermöglicht. Beispielsweise funktioniert FSR 2.0 sogar auf dieser Karte und erhöht die FPS in unterstützten Titeln um 20–30%.
2. Speicher: bescheidene Werte für grundlegende Aufgaben
GDDR5: veraltet, aber funktional
Die Grafikkarte ist mit 2 oder 4 GB GDDR5-Speicher mit einem 128-Bit-Bus ausgestattet. Die Bandbreite beträgt 112 GB/s, was im Jahr 2025 im Vergleich zu GDDR6 (bis zu 600 GB/s) schwach wirkt. Für Bürotasks und alte Spiele reicht dies aus, aber aktuelle Projekte mit hochauflösenden Texturen werden Verzögerungen aufweisen.
Speichervolumen: 4 GB – Mindeststandard
Das Modell mit 4 GB ist vorzuziehen: Selbst in anspruchslosen Spielen wie Fortnite oder CS:GO können 2 GB zum Engpass werden. Für die Bearbeitung von 1080p-Videos in DaVinci Resolve sind 4 GB das notwendige Minimum.
3. Gaming-Leistung: nur für leichte Projekte
1080p: Komfortabel, aber bei niedrigeren Einstellungen
In League of Legends oder Dota 2 erreicht die RX 550 60–80 FPS bei mittleren Einstellungen. In anspruchsvolleren Spielen wie Apex Legends sinkt die FPS auf 30–40 (niedrige Einstellungen + FSR). Bei Cyberpunk 2077 (ohne Raytracing) erreicht die Karte kaum 20–25 FPS, was für ein komfortables Spiel inakzeptabel ist.
1440p und 4K: nicht empfohlen
Aufgrund der schwachen Rechenleistung und des begrenzten Speichers ist die RX 550 für Auflösungen über 1080p ungeeignet. Selbst mit FSR werden Spiele in 1440p mit weniger als 30 FPS laufen.
Raytracing: nicht verfügbar
Hardwareunterstützung für RT-Kerne ist nicht vorgesehen. Softwaremethoden (z. B. Radeon Raytracing Analyzer) sind ineffektiv – der FPS-Abfall kann 80–90% erreichen.
4. Professionelle Aufgaben: Minimum für den Einstieg
Videobearbeitung: grundlegende Möglichkeiten
In Adobe Premiere Pro oder DaVinci Resolve bewältigt die RX 550 die Bearbeitung von 1080p-Clips, allerdings dauert das Rendern 2–3 Mal so lange wie auf modernen GPUs. Die Unterstützung von OpenCL beschleunigt einige Filter, aber für 4K oder Effekte ist ein Upgrade erforderlich.
3D-Modellierung: nur für das Lernen
In Blender oder Maya verarbeitet die Karte einfache Szenen, aber komplexe Projekte mit hochpolygonalen Modellen führen zu Rucklern. CUDA-Beschleunigung ist nicht verfügbar (NVIDIA-Ökosystem), sodass das Rendern über OpenCL weniger effektiv ist.
Wissenschaftliche Berechnungen: nicht gezielter Einsatz
Für maschinelles Lernen oder Berechnungen sind Karten mit ROCm-Unterstützung (aktuell für neue AMD-GPUs) oder NVIDIA mit CUDA besser geeignet. Die RX 550 eignet sich nur für elementare Aufgaben wie Datenanalyse in Excel.
5. Energieverbrauch und Wärmeabgabe: leise und kühl
TDP 50–75 W: Stromversorgungskosten sparen
Die Karte benötigt keine zusätzliche Stromversorgung – ein PCIe-Slot reicht aus. Der durchschnittliche Energieverbrauch unter Last liegt bei 65 W, im Leerlauf bei unter 10 W.
Kühlung: passiv oder kompakter Kühler
Viele Modelle der RX 550 sind mit passiven Kühlkörpern oder einfachen Lüftern ausgestattet. Die Temperatur unter Last liegt bei 60–70 °C, was akzeptabel ist. Für Gehäuse mit schlechter Belüftung wird ein Modell mit aktiver Kühlung empfohlen.
Empfehlungen für Gehäuse
Jedes Gehäuse mit mindestens einem Abluftlüfter ist geeignet. Mini-ITX-Bauten sind das ideale Szenario für diese Karte.
6. Vergleich mit Konkurrenten
NVIDIA GeForce GT 1030: Hauptkonkurrent
Die GT 1030 (2 GB GDDR5) liegt preislich nah beieinander ($75–$90), verliert jedoch in der Leistung: In GTA V liefert die RX 550 15–20% mehr FPS. Die Treiber von NVIDIA sind jedoch stabiler in professionellen Anwendungen.
AMD Radeon RX 6400: neuer Budget-Held
Die RX 6400 (6 nm, 4 GB GDDR6) kostet $120–$150 und ist 50–70% leistungsfähiger. Für Builds ohne PCIe 4.0 ist die RX 550 jedoch aufgrund der Kompatibilität mit PCIe 3.0 vorteilhafter.
Intel Arc A380: Alternative mit AV1
Die Arc A380 ($110–$130) unterstützt hardwarebasierte AV1-Codierung und Raytracing, benötigt aber eine moderne Plattform (PCIe 4.0, Resizable BAR). Für alte PCs ist die RX 550 praktischer.
7. Praktische Tipps
Netzteil: 300 W reichen aus
Selbst für einen Aufbau mit CPU vom Niveau Ryzen 5 5600G genügt ein Netzteil von 300–400 W. Wichtig ist die 80+ Bronze-Zertifizierung.
Kompatibilität: PCIe 3.0 und alte Plattformen
Die Karte funktioniert auf PCIe 3.0 x8, was sie kompatibel mit PCs von 2015–2020 macht. Bei Mainboards ohne UEFI könnte es erforderlich sein, Secure Boot zu deaktivieren.
Treiber: Stabilität gegen Neuheit
Verwenden Sie die empfohlenen Treiber Adrenalin 24.4.1 (April 2025) – sie sind für FSR 2.0 optimiert. Vermeiden Sie Beta-Versionen: Auf der RX 550 verursachen sie oft Artefakte.
8. Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Preis: $80–$100 für ein neues Modell.
- Energieeffizienz: geeignet für schwachbrüstige Builds.
- Leiser Betrieb: passives Kühlungssystem in den meisten Modellen.
Nachteile:
- Schwache Leistung in modernen Spielen.
- Keine Unterstützung für Raytracing.
- Nur 4 GB GDDR5-Speicher.
9. Fazit: Für wen ist die RX 550 geeignet?
Diese Grafikkarte ist die Wahl für:
1. Büro-PCs und Media-Center: 4K-Video schauen, Dokumente bearbeiten.
2. Einstiegs-Gaming-Bauten: Spiele bis 2018 bei mittleren Einstellungen.
3. Upgrade alter Systeme: Ersatz der integrierten Grafik ohne PSU-Wechsel.
Warum gerade RX 550 im Jahr 2025?
Trotz ihres Alters bleibt sie die erschwinglichste GPU mit Unterstützung für FSR und 4 GB Speicher. Wenn Ihr Budget auf $100 begrenzt ist und die Grafikanforderungen minimal sind, ist dies eine rationale Wahl. Für moderne Spiele oder professionelle Aufgaben sollte jedoch eher die RX 6400 oder Intel Arc A380 in Betracht gezogen werden.
Preise gelten im April 2025. Verfügbarkeit der Modelle beachten Sie bei den offiziellen AMD-Händlern.