AMD Radeon RX 480

AMD Radeon RX 480 im Jahr 2025: Rückblick und Relevanz für Budget-PCs
Aktualisiert: April 2025
Einleitung
Obwohl die AMD Radeon RX 480 bereits 2016 veröffentlicht wurde, bleibt diese Grafikkarte ein Thema unter Enthusiasten von Budget-Bauten. Im Jahr 2025 wird sie als „Arbeitstier“ für anspruchslose Aufgaben wahrgenommen, aber ihr Potenzial erfordert eine detaillierte Betrachtung. In diesem Artikel werden wir untersuchen, wozu die RX 480 heute fähig ist und für wen sie nützlich sein kann.
1. Architektur und Hauptmerkmale
Architektur Polaris: Bescheidenheit als Vorteil
Die RX 480 basiert auf der Polaris-Architektur (Codename Polaris 10), die im 14-nm-Fertigungsprozess von GlobalFoundries hergestellt wurde. In einer Zeit, in der 5-nm- und 6-nm-Chips dominieren, erscheint Polaris veraltet, doch ihre Einfachheit sorgt für niedrige Produktionskosten.
Technologien und Funktionen
Die Karte unterstützt DirectX 12, Vulkan und OpenGL 4.6, was die Nutzung der meisten modernen APIs ermöglicht. Von den „Hersteller“-Technologien von AMD sind hervorzuheben:
- FidelityFX — ein Satz von Optimierungen zur Verbesserung der Bildqualität (z. B. CAS — Contrast Adaptive Sharpening). Die Unterstützung wurde über Treiber hinzugefügt, funktioniert jedoch begrenzt aufgrund der schwachen Rechenleistung.
- FreeSync — Antitearing für Monitore mit einer Bildwiederholrate von bis zu 144 Hz.
Es sei darauf hingewiesen, dass Ray Tracing und DLSS-Äquivalente (z. B. FSR — FidelityFX Super Resolution) nicht verfügbar sind, da der Architektur die spezialisierten Blöcke fehlen.
2. Speicher: Bescheidene, aber wichtige Ressource
Typ und Umfang
Die RX 480 war mit GDDR5-Speicher (256-Bit-Bus) in Konfigurationen von 4 GB oder 8 GB ausgestattet. Im Jahr 2025 sind 4 GB für 1080p in modernen Spielen kritische zu niedrig, daher sind nur die 8-GB-Versionen relevant.
Speicherbandbreite
Der Wert von 224 GB/s (für das 8-GB-Modell) erscheint heute schwach im Vergleich zu GDDR6 (bis zu 600+ GB/s). Dies begrenzt die Leistung in speicherintensiven Projekten, beispielsweise in Open-World-Spielen (Cyberpunk 2077, Starfield).
Tipp: Für Spiele aus den Jahren 2023–2025 sind 8 GB der Mindestumfang, aber die Texturen müssen auf „Mittel“ eingestellt werden.
3. Leistung in Spielen: Was ist zu erwarten?
1080p: Akzeptabel für anspruchslose Projekte
- CS2: 90–120 FPS bei hohen Einstellungen.
- Fortnite: 50–60 FPS bei „Mittel“ (ohne Aktivierung von Nanite oder Lumen).
- Hogwarts Legacy: 30–40 FPS bei „Niedrig“.
1440p und 4K: Nicht empfohlen
Selbst in weniger anspruchsvollen Spielen (Apex Legends) reduziert 1440p die FPS auf 40–50, und 4K ist praktisch unerreichbar.
Ray Tracing: Das Fehlen von Hardwareunterstützung macht RT-Modi unmöglich.
Fazit: Die RX 480 eignet sich für eSports- und ältere AAA-Spiele (z. B. The Witcher 3), jedoch nicht für Neuerscheinungen.
4. Professionelle Aufgaben: Bescheidene Möglichkeiten
Videobearbeitung
In Programmen wie DaVinci Resolve oder Premiere Pro bewältigt die Karte das Rendern in H.264/HEVC auf Basisniveau dank der Unterstützung von OpenCL. Allerdings machen 8 GB Speicher und die niedrige Rechenleistung die Arbeit mit 4K-Materialien mühsam.
3D-Modellierung
Blender und Maya können die RX 480 über OpenCL verwenden, aber das Rendern komplexer Szenen dauert 3–5 Mal länger als auf modernen GPUs mit Hardwarebeschleunigung (z. B. Radeon RX 7600).
Wissenschaftliche Berechnungen
Für Aufgaben auf Basis von OpenCL (Physik, maschinelles Lernen) ist die Karte aufgrund der veralteten Architektur kaum geeignet.
5. Energieverbrauch und Wärmeentwicklung
TDP und Anforderungen an das Netzteil
Die TDP der RX 480 beträgt 150 W. Für einen stabilen Betrieb wird ein Netzteil von 450–500 W mit einer 80+ Bronze-Zertifizierung empfohlen.
Kühlung
Referenzmodelle (Turbine) neigen zur Überhitzung (bis zu 85°C unter Last). Nicht-referenziere Versionen (z. B. von Sapphire oder MSI) mit 2–3 Ventilatoren arbeiten leiser (65–75°C).
Tipp: Verwenden Sie ein Gehäuse mit guter Belüftung (mindestens 2 Ventilatoren für Einlass/Auslass).
6. Vergleich mit Wettbewerbern
Historische Rivalen:
- NVIDIA GTX 1060 6GB (2016): Vergleichbar in der Leistung, gewinnt aber in Spielen mit DX11-Optimierung. Im Jahr 2025 sind beide Karten veraltet.
Moderne Alternativen (2025):
- AMD Radeon RX 6400 ($150): 15–20% schneller, unterstützt FSR 3.0, hat jedoch nur 4 GB GDDR6.
- Intel Arc A580 ($180): Besser in DX12/Vulkan, hat 8 GB GDDR6 und Unterstützung für XeSS.
Fazit: Die RX 480 sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der Preis unter $100 liegt (neue Exemplare sind rar, kommen aber manchmal zum Verkauf).
7. Praktische Tipps
Netzteil: 500 W mit Überlastschutz (z. B. Corsair CV550).
Kompatibilität:
- Motherboard mit PCIe 3.0 x16 (Rückwärtskompatibilität mit PCIe 4.0/5.0 vorhanden, jedoch ohne Geschwindigkeitszuwachs).
- Prozessor: Vermeiden Sie Paarungen mit Ryzen 7/9 oder Core i7/i12, um kein „Flaschenhals“-Problem zu schaffen.
Treiber: AMD gibt weiterhin Updates für Polaris heraus, aber die Optimierung für neue Spiele ist begrenzt.
8. Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Niedriger Preis (wenn Sie eine neue unter $100 finden).
- Energieeffizienz für grundlegende Aufgaben.
- Unterstützung von FreeSync.
Nachteile:
- Keine Ray Tracing und FSR 3.0.
- Begrenzter Speicherumfang für moderne Spiele.
- Veraltete Schnittstellen (HDMI 2.0, DisplayPort 1.4).
9. Fazit: Für wen ist die RX 480 geeignet?
Diese Grafikkarte ist die Wahl für:
1. Budget-Gamer, die bereit sind, bei 1080p mit „Mittleren“ Einstellungen zu spielen.
2. Besitzer alter PCs, die ihre GPU aufrüsten möchten, ohne das Netzteil zu ersetzen.
3. Enthusiasten von Retro-Spielen und Indie-Projekten.
Wenn Ihr Budget es jedoch erlaubt, $150–200 auszugeben, sollten Sie besser neue Modelle wie die RX 6400 oder Intel Arc A580 in Betracht ziehen — sie bieten im Jahr 2025 ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Schlussfolgerung
Die AMD Radeon RX 480 ist ein Beispiel für einen „Langläufer“ unter den GPUs. Trotz ihres Alters bleibt sie eine Option für extrem begrenzte Budgets, aber ihre Zeit neigt sich dem Ende zu. Als vorübergehende Lösung oder als Teil eines nostalgischen Baus — ja, aber als Grundlage für einen modernen PC — leider nein.