Google Tensor G5

Tensor G5: 3-nm-Prozess und „smarte“ Workloads
Tensor G5 ist Googles fünfte Generation der hauseigenen Mobilplattform, erstmals gefertigt auf TSMCs 3-nm-Linien. Der Wechsel zur taiwanischen Foundry bringt die erwarteten Zugewinne bei Energieeffizienz und Dauerleistung und senkt zugleich die Abwärme bei KI- sowie Foto/Video-Verarbeitung. Laut offiziellen Aussagen und unabhängigen Tests steigt die CPU-Leistung um etwa ein Drittel, der Tensor-Beschleuniger (TPU/NPU) legt noch stärker zu – und treibt damit direkt die On-Device-Funktionen auf Basis von Gemini Nano an.
Architektur: 1+5+2-CPU, neuer ISP und eine „ungewöhnliche“ GPU
Beim CPU-Layout setzt der Tensor G5 auf ein 1+5+2-Cluster: ein „großer“ Kern, fünf leistungsorientierte „mittlere“ Kerne und zwei Effizienzkerne. Der Schwerpunkt verlagert sich damit auf eine breitere „Mitte“ für stabilere Multithread-Performance und weniger Drosselung bei langen Aufgaben.
Der wichtigste kundenspezifische Block ist ein vollständig erneuerter Bildsignalprozessor (ISP). Er ermöglicht schnelleres Rauschreduzieren, Bewegungs-Deblur, eine verbesserte Darstellung von Hauttönen (Real Tone) sowie natives 10-Bit-Video in den Hauptaufnahmemodi. Das Zusammenspiel aus ISP und TPU sorgt für die größten Sprünge bei Foto/Video-Qualität und bei der Geschwindigkeit der „magischen“ Kamerafunktionen.
Am meisten diskutiert ist die GPU. Branchenberichte deuten darauf hin, dass Google die Arm-Mali/Immortalis-Linie zugunsten einer Imagination PowerVR DXT-Lösung (DXT-48-1536) verlassen hat. Für Android-Flaggschiffe ist das eine untypische Wahl und bringt Eigenheiten bei der Unterstützung mancher Spiele/Emulatoren sowie das Fehlen von Hardware-Raytracing mit sich. Im Alltagseinsatz gibt es keine Probleme, doch reine Gaming-Leistung ist nicht die stärkste Seite des G5.
Speicher- und Storage-Subsystem
Der Tensor G5 zielt auf LPDDR5X und moderne Display-/Speichercontroller. KI-Benchmark-Scores und Bildratenstabilität in Spielen unterscheiden sich bei den Pixel-10-Modellen spürbar je nach RAM-Ausstattung und Kühlung: Varianten mit 16 GB und Dampfkammer halten die Taktraten vorhersehbar besser und erzielen höhere Werte als Basiskonfigurationen.
Modem und Konnektivität: weiterhin „gemischt“
Trotz des SoC-Wechsels zu TSMC nutzt Google in der Pixel-10-Plattform weiterhin das externe Modem Samsung Exynos 5400. Es unterstützt 5G sub-6 und mmWave, FR1+FR2-Aggregation mit Downloadraten bis zu 14,79 Gbit/s (laut Samsung-Spezifikation) sowie NTN-Funktionen für satellitengestützte Notfallkommunikation. Im Gegenzug fehlen einige Spitzentechniken der neuesten Qualcomm/MediaTek-Chips – in realen Netzen ist das jedoch selten entscheidend.
Leistung: Synthetik vs. Realität
Synthetische Tests zeichnen ein vertrautes Bild: Der Tensor G5 ist deutlich schneller als der Tensor G4, liegt aber hinter den Top-SoCs von Qualcomm und Apple. In Geekbench 6 gewinnt die CPU je nach Gerätekonfiguration rund 20–35 %, während 3DMark Wild Life Extreme bei Pro-Modellen um 19 FPS pendelt – klar unter Snapdragon-8-Elite-Geräten. In KI-Aufgaben hingegen erreicht die TPU einen Zuwachs von etwa 60 %, was sich in schnelleren generativen Funktionen, Transkription und Computer Vision niederschlägt.
Und im Alltag? Pixel-10-Reviews berichten, dass G5-Geräte kühler und stabiler laufen, schneller aus dem Standby erwachen, seltener bei Multitasking einbrechen und „smarte“ Features – von Magic Cue bis Camera Coach – spürbar beschleunigen. Wenn Gaming nicht oberste Priorität hat, fühlt sich der G5 auf Komfort getrimmt an.
KI-Fähigkeiten: Fokus auf Gemini Nano und Privatsphäre
Zusammen mit einer aktualisierten Version von Gemini Nano erledigt der Tensor G5 mehr Aufgaben direkt auf dem Gerät: kontextuelle Vorschläge, Zusammenfassungen, Sprachfunktionen, verbesserte Live-Übersetzung und Medienverarbeitung. Lokale Ausführung reduziert die Latenz und vermeidet das Senden sensibler Daten in die Cloud. Für Nutzer bedeutet das schnellere Funktionen, die man im Alltag tatsächlich nutzt.
Foto und Video: „Digitallabor“ auf einem Chip
Google setzt weiterhin auf die Synergie aus ISP und TPU statt auf immer größere Sensoren. Beim Tensor G5 wurden Nachtmodi, HDR-Komposition und Stabilisierung verbessert; Serienbilder und Videomodi sind schneller; die Darstellung von Hauttönen wirkt natürlicher. Wo frühere Generationen teils an Drosselung und Hitze stießen, verhalten sich lange Aufnahmen und Effektverarbeitung nun deutlich konstanter.
Für wen sich der Tensor G5 eignet
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Foto/Video- und KI-Fans. Der neue ISP und die NPU bringen hier den größten Nutzen.
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Für alle, die Stabilität und Akkulaufzeit schätzen. Der TSMC-3-nm-Prozess liefert spürbare Vorteile bei Thermik und Ausdauer.
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Nicht für Hardcore-Gaming. In maximalen Settings behalten Wettbewerber die Nase vorn – eine bewusste Entscheidung von Google.
Fazit
Der Tensor G5 ist der bisher „google-typischste“ Tensor: Statt Benchmark-Kronen zu jagen, konzentriert er sich auf smarte Szenarien, Kameraleistung und angenehme Alltagsgeschwindigkeit. Der 3-nm-Prozess von TSMC und erneuerte Custom-Blöcke (ISP, Display-Controller, TPU) heben das, was Pixel im echten Leben auszeichnet, spürbar an: Stabilität, Foto/Video-Qualität und nützliche On-Device-KI. Wer vor allem Spiele und Rohcharts im Blick hat, findet bei Qualcomm/Apple weiterhin einen Vorsprung. Für den wichtigeren „Alltag“ ist der G5 jedoch genau das Tensor-Upgrade, auf das viele gewartet haben.
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