AMD Ryzen AI 7 350

AMD Ryzen AI 7 350: ein kompakter Zen-5-Chip mit Fokus auf Vielseitigkeit
Schlüsselspezifikationen
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Kerne/Threads: 8 / 16 (4× Zen 5 + 4× Zen 5c)
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Fertigung: 4 nm
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Max. Takt: bis 5,0 GHz auf Zen-5-Kernen; ~3,5 GHz auf Zen-5c
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L3-Cache: 16 MB
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Grafik: Radeon 860M (RDNA 3.5), 8 Compute Units
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Speicher: DDR5-5600 oder LPDDR5X-8000 (Dual-Channel)
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Schnittstellen: PCIe 4.0, USB4 (bis 40 Gbit/s)
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NPU: XDNA 2 bis 50 TOPS
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Leistungsbudget: Basis ca. 28 W; konfigurierbar 15–54 W (OEM-abhängig)
Positionierung
Der Ryzen AI 7 350 gehört zur Krackan-Point-Familie – mobile Zen-5-APUs für schlanke Notebooks, solide Arbeits-/Studiengeräte der Mittelklasse sowie kompakte Workstations mit dedizierter GPU. Das Kernkonzept ist ein Hybrid aus leistungsstarken Zen 5- und effizienten Zen 5c-Kernen: reaktionsschnell unter Last, sparsam im Idle.
CPU-Architektur: Zen 5 + Zen 5c
Die Mischung aus 4× Zen 5 und 4× Zen 5c liefert 16 Threads und einen breiten Arbeitsbereich:
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Zen 5 übernimmt Leistungsspitzen – Kompilieren, Rendern, schwere Encodes.
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Zen 5c hält Hintergrund-Multitasking am Laufen und schont den Akku.
Der IPC-Zuwachs gegenüber Zen 4 macht sich vor allem in leicht parallelisierten, interaktiven Workflows bemerkbar.
Integrierte Grafik: Radeon 860M
Die Radeon 860M auf Basis RDNA 3.5 bietet 8 CU mit hohen Taktraten. Für Alltagsgrafik, 4K-Video, UI-Beschleunigung und leichtes 3D ist sie ausreichend. Für AAA-Gaming auf „Ultra“ empfiehlt sich eine dedizierte GPU; mit eGPU über USB4/Thunderbolt und adäquater Kühlung sind spannende Setups möglich.
Speicher und Schnittstellen
Der Dual-Channel-Controller unterstützt DDR5-5600 und LPDDR5X-8000 – die Speicherwahl beeinflusst iGPU-Bandbreite und Systemreaktion direkt. Bei der Anbindung gibt es PCIe 4.0 (für SSDs und ggf. dGPU) sowie USB4 bis 40 Gbit/s für schnelle Peripherie und Docks.
NPU: XDNA 2 bis 50 TOPS
Die dedizierte KI-Engine entlastet CPU/GPU bei On-Device-Aufgaben – Sprachfunktionen, Rauschunterdrückung, Auto-Framing sowie einige generative/Analyse-Modelle. Das senkt den Verbrauch in „smarten“ Workflows und hält mehr Inferenz lokal.
Leistungsaufnahme, Thermik und Akustik
Hersteller definieren eigene Leistungsgrenzen: von 15–20 W in ultradünnen Geräten bis 45–54 W in performance-orientierten Modellen.
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Niedrige Profile priorisieren Laufzeit und Lautstärke, drücken aber die Sustained-Frequenzen.
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Hohe Profile steigern Dauerleistung, verlangen jedoch stärkere Kühlung.
Leistung: realistische Erwartungen
In typischen Konfigurationen fühlt sich der Ryzen AI 7 350 in Office-Suiten, IDEs und Browser-Workspaces mit vielen Tabs sehr flott an, beschleunigt Builds, Foto-Exports und Video-Encoding (besonders mit schnellem SSD und Dual-Channel-LPDDR5X). Unter Dauerlast hängt das Ergebnis von Power-Limits und Kühlkonzept des jeweiligen Notebooks ab.
Für wen eignet er sich?
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Content-Creator (Einsteiger bis Mittelklasse). Fotoworkflows, Social-Video-Schnitt mit Proxys, beschleunigte Exporte.
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Mobile Entwickler:innen. Builds, Container, lokale LLM-Helfer und Tools – ohne massiven Batterieverlust.
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Studium und Büro. Multitasking, Videocalls mit KI-Filtern, große Browser-Desktops.
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Kompakte Workstations. In Kombination mit dGPU stark für CAD/Render direkt vor Ort.
Worauf beim Laptop-Kauf achten
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Speicher: mind. 16 GB, besser 32 GB; LPDDR5X-8000 spürbar schneller für iGPU und System-Snappiness.
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SSD: NVMe PCIe 4.0 mit hoher Schreibperformance – wichtig für Encoding und cache-lastige Workloads.
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Kühlung: zwei Lüfter und kräftige Heatpipes stabilisieren Frequenzen bei 35–54 W-Designs.
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Ports: USB4 für Docks, schnelle externe SSDs und (potenziell) eGPU.
Fazit
Der Ryzen AI 7 350 ist ein ausgewogener „Midranger“ der neuen Generation: Hybrid aus Zen 5/Zen 5c, fähige iGPU, schneller Speichercontroller und leistungsstarke NPU. Er skaliert vom Ultrabook bis zur kompakten Arbeitsmaschine und deckt viele Aufgaben ohne unglückliche Kompromisse ab. Die Praxisleistung hängt letztlich vom konkreten Notebook ab – Kühlung, Speicherart und gewähltes Leistungsprofil entscheiden.