AMD Radeon HD 6930

AMD Radeon HD 6930 im Jahr 2025: Nostalgie oder Praktikabilität?
Analyse einer veralteten Legende für moderne Aufgaben
Architektur und zentrale Merkmale: Erbe der Vergangenheit
Die Grafikkarte AMD Radeon HD 6930, die im Dezember 2011 auf den Markt kam, basiert auf der TeraScale 2 (VLIW4)-Architektur. Dies ist die zweite Generation der TeraScale-Technologie, die die veraltete VLIW5 ersetzt hat. Die Karte wurde im 40-nm Prozess gefertigt, was zu ihrer Zeit Standard war, heute jedoch im Vergleich zu 5-nm Chips archaisch wirkt.
Zentrale Merkmale:
- 1120 Stream-Prozessoren und eine Texturierung von 69,6 GT/s.
- Unterstützung für DirectX 11 und OpenGL 4.2 — relevant zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, aber bis 2025 obsolet.
- Fehlende moderne Technologien wie FidelityFX Super Resolution (FSR), Ray Tracing oder DLSS. Selbst grundlegende Upscaling-Algorithmen sind für die HD 6930 nicht verfügbar.
Die Karte war auf den Budget-Sektor ausgerichtet und bot ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch heute sind ihre Möglichkeiten selbst für Büroanwendungen begrenzt.
Speicher: bescheidene Ressourcen für einfache Aufgaben
Die HD 6930 war mit 1 GB GDDR5 und einem 256-Bit-Speicherbus ausgestattet. Die Bandbreite erreichte 153,6 GB/s — ein guter Wert für 2011, aber kritisch niedrig für moderne Spiele und Anwendungen.
Was bedeutet das im Jahr 2025?
- 1 GB VRAM — katastrophal wenig selbst für Browserspiele. Zum Beispiel kann Chrome mit 10 Tabs einen Großteil des Speichers beanspruchen.
- In Spielen wie Counter-Strike 2 oder Fortnite (bei minimalen Einstellungen) sind Einbrüche aufgrund von Speicherüberlastung möglich.
Leistung in Spielen: bescheidene Ergebnisse selbst in HD
Im Jahr 2025 ist die HD 6930 eine Karte für Retro-Gaming oder Indie-Projekte. Beispiele für FPS (in 1080p, niedrige Einstellungen):
- GTA V: 25-30 FPS (mit häufigen Einbrüchen).
- Dota 2: 40-50 FPS.
- Minecraft (ohne Shader): über 60 FPS.
Unterstützte Auflösungen:
- 1080p — die einzige praktikable Option.
- 1440p und 4K — unrealistisch selbst für alte Spiele.
Ray Tracing fehlt auf der Hardware-Ebene, und eine emulierte Lösung über Software (z.B. Proton) würde die FPS auf ein Diashow-Niveau senken.
Professionelle Aufgaben: Zeit, „Nein“ zu sagen
Für Arbeitszwecke ist die HD 6930 nur in Ausnahmefällen geeignet:
- Videobearbeitung: Grundlegendes Editing in DaVinci Resolve (ohne Effekte) ist möglich, aber das Rendering dauert 5-10 mal länger als mit modernen GPUs.
- 3D-Modellierung: Blender mit OpenCL zeigt nur 10-15% der Renderinggeschwindigkeit im Vergleich zur Radeon RX 6600.
- Wissenschaftliche Berechnungen: Die Unterstützung für OpenCL 1.2 ist für moderne Bibliotheken veraltet.
Die Karte ist nicht kompatibel mit der API Vulkan 1.3 und DirectX 12 Ultimate, was ihre professionelle Nutzung ausschließt.
Stromverbrauch und Wärmeabgabe: unerwartete Anforderungen
Trotz ihres Alters bleibt die HD 6930 „stromhungrig“:
- TDP: 190 W — vergleichbar mit einigen modernen Mid-Range-Karten (z.B. RTX 4060, TDP 115 W).
- Empfehlungen:
- Netzteil mit mindestens 500 W (unter Berücksichtigung des Alters und der Degradation der Komponenten).
- Zwei Slots im Gehäuse sind für die Belüftung erforderlich. Geschlossene Gehäuse führen zu Überhitzung (Temperaturen können bis zu 90°C erreichen).
Tipp: Wenn Sie die HD 6930 dennoch verwenden, sollten Sie die Wärmeleitpaste ersetzen und Gehäuselüfter für Zuluft und Abluft installieren.
Vergleich mit Konkurrenten: Kampf der Vergangenheit
In ihrer Zeit konkurrierte die HD 6930 mit:
- NVIDIA GeForce GTX 560 Ti: Vergleichbare Leistung, jedoch eine bessere Treiberoptimierung bei Nvidia.
- AMD Radeon HD 6950: Eine leistungsstärkere Alternative (+10-15% FPS) für etwas mehr Geld.
Im Jahr 2025 sind alle diese Modelle gleichermaßen veraltet. Zum Vergleich:
- Die neue Radeon RX 6400 ($150) ist 3-4 mal schneller als die HD 6930 bei einer TDP von 53 W.
Praktische Tipps: Wie man das Maximum herausholt
1. Netzteil: 500 W mit 80+ Bronze-Zertifikat. Vermeiden Sie billige No-Name-Modelle.
2. Kompatibilität:
- Hauptplatine mit PCIe 2.0 x16 (kompatibel mit PCIe 3.0/4.0, jedoch ohne Speed-Boost).
- Unterstützung von UEFI BIOS — kritisch für den Betrieb unter Windows 11.
3. Treiber: Die letzte Version ist Adrenalin 15.7.1 (2015). Für Linux verwenden Sie den Open-Source-Treiber amdgpu, aber erwarten Sie Bugs.
Vor- und Nachteile: Lohnt sich der Aufwand?
Vorteile:
- Preis auf dem Gebrauchtmarkt: $20-30.
- Geringe Anforderungen für alte Spiele (z.B. Skyrim oder Mass Effect 3).
- Leichte Übertaktung (wenn noch Kühlreserven vorhanden sind).
Nachteile:
- Keine Unterstützung für moderne APIs und Technologien.
- Hoher Energieverbrauch.
- Risiko eines Ausfalls wegen des Alters (Kondensatoren, Wärmeleitmaterial).
Fazit: Für wen ist die HD 6930 im Jahr 2025 geeignet?
Diese Grafikkarte ist eine Option für:
1. Enthusiasten von Retro-PCs, die Systeme aus den 2010ern sammeln.
2. Vorübergehende Lösung bei Ausfall der Hauptkarte (z.B. während der Wartung einer neuen).
3. Büroanwendungen — wenn keine grafischen Anforderungen oder Browserspiele nötig sind.
Warum sollte man die HD 6930 nicht kaufen? Selbst budgetfreundliche neue GPUs (wie die Intel Arc A380 für $120) bieten Unterstützung für moderne Standards, niedrigen Stromverbrauch und Garantie.
Schlussfolgerung: Die AMD Radeon HD 6930 ist ein Denkmal einer Epoche, aber keine praktische Wahl. Ihr Platz ist im Museum oder in Nischenszenarien, jedoch nicht im alltäglichen Gebrauch. Wenn Ihr Budget auf $50 begrenzt ist, suchen Sie besser nach einer gebrauchten GTX 1050 Ti oder RX 570 — diese sind nach wie vor relevant.